Dienstag, 17. Dezember 2013

Frohe Weihnachten





Wir wünschen Ihnen friedvolle, besinnliche Weihnachtstage
und einen guten Rutsch 
ins Jahr 2014

Das Team des ENDEAVOUR-VERLAGS

Mittwoch, 9. Oktober 2013

Käfige für Weichfresser

aus dem Buch
Käfig- und Volierenbau
Praktische Anleitungen
von Ernst Albrecht




Für Weichfresser-Vogelarten sind zur Herstellung eines Käfigs einige besondere Merkmale zu beachten. Allerdings muss unterschieden werden zwischen europäischen Vögeln, Vögeln auf gleichen Klima-
breiten wie Europa, jedoch von anderen Kontinenten und Vögel von Kontinenten, die wärmere, tropische Breiten aufzeigen.

Unsere europäischen Weichfresser sind Zugvögel. Wir wissen, dass sie fast alle unser Land zum Winter verlassen und gen Süden ziehen. Der Trieb des Vogelzuges ist instinktiv periodisch im Vogel verankert. Dieses Verhalten führt dazu, dass ein solcher Vogel auch des Nachts im Käfig umherfliegt. Aus diesem Grunde soll ein Käfig für diese Vogelart nicht zu groß sein. Auch darf dieser Käfig nicht, wie z. B. bei Finken, mit Gezweig oder Grünpflanzen eingerichtet werden.

Der Vogel muss nachts seine im Rhythmus geübten Sprünge durchführen können. Hindernisse sind da fehl am Platze. Darum werden auch nur 3 Sitzstangen vorgesehen. Als Sitzstangen sind Äste ohne Nebenzweige hierfür gut geeignet. Die Anordnung der Sitz-
stangen erfolgt im sogenannten Dreisprung. Diese Sprungart ist dem Vogel so eingeprägt, dass er ihn nachts ohne Schwierigkeiten aus-
führen kann. Hierfür werden die Sitzstangen wie folgt montiert: Eine Stange in der Mitte des Käfigs unten über dem Käfigkastenrand, zwei Stangen oben in Vogellänge von den Seitenwänden entfernt. In umgekehrter Anordnung, zwei unten, eine Stange oben, kann auch verfahren werden. Die zuerst genannte Anordnung soll allerdings besser sein. Für diese Sitzstangen gilt ebenso die Regel, dass ein Nachschwingen der Sitzstangen naturnah und vorteilhaft ist. An der Rückwand eines solchen Käfigs werden die Sitzstangen durch gedrehte Asthalter, s. Seite 133, einseitig festgehalten. Schon diese Halterung gibt keine ganz starre Befestigung. Besser ist es jedoch, auf die Sitzstange in die Bohrung ein Gummiplättchen zu legen und die angespitzte Befestigungsschraube nicht zu fest anzuziehen. Muss die Stange am Gitter zwischen zwei Drahtstangen befestigt werden, fertige man sich ein Gummiplättchen von ca. 30 x 18 x 15 mm an. Die beiden Längsseiten des Gummis werden mit einem scharfen Messer eingeschlitzt. So wird das Gummiplättchen zwischen zwei Draht-
stangen gehalten. In die Mitte des Gummis bohre man ein kleines Loch, worin die Sitzstange stramm hineingedrückt wird. Nach vorne guckt die Stange hervor. Federt die Stange zu stark, kann eine Gummistütze unter der Sitzstange an die Gummiplatte geklebt werden.

Decke

Ganz besonders wichtig ist es, dass die Vögel einen Käfig mit einer weichen Decke erhalten. Bei den Nachtflügen könnten die Tiere stark irritiert werden, so dass sie wild umherflattern und sich verletzen können. Sinnvoll ist nicht nur die Decke, sondern rundherum an die Käfigwände unter der Decke einen ca. 40 mm breiten Weichgummi-
streifen zu kleben. Die vorstehende Zeichnung Blatt 5 zeigt hierüber einige Einzelheiten, die uns eine Stütze beim Bau eines solchen Käfigs sein kann.
Im Industriehandel gibt es Weichgummiplatten, so genanntes Moosgummi, Farbe schwarz, mit glatter Oberfläche in verschiedenen Elastizitätsqualitäten und Stärken. Fabrikat, z. B. Gummistricker.
Diese Platten können mit heller selbstklebender Dekorfolie überzogen werden. Einfacher Schaumgummi von 15 bis 20 mm Stärke kann genauso behandelt und mit Dekorfolie beklebt werden. Die Verar-
beitung ist allerdings etwas umsichtiger durchzuführen, sonst könnten Schaumstoffstücke herausreißen. Die vorzusehenden Randstreifen an den oberen Käfigwänden werden bis auf die Wand mit der Folie beklebt, s. Zeichnung Blatt 5 Seite 115.

Gut geeignet für Weichfresser sind Kistenkäfige mit Vorsatzgitter. Die Käfiggrößen für verschiedene Weichfresser können der Käfigtabelle bzw. dem Gutachten des TSchG ab Seite 110 entnommen werden.

Weitere Informationen finden Sie im
Online-Shop des ENDEAVOUR-VERLAGS

Es sind nur noch wenige Exemplare des handsignierten Buches verfügbar!

Donnerstag, 27. Juni 2013

DIE EZB SPRICHT VON KRIEG!



Prof. Dr. Jürgen Stark, Ex-Chefvolkswirt der EZB, redet offen über den verbotenen Aufkauf von Staatsanleihen, der intern als „Nuklearwaffe“ bezeichnet wird. Und: über die Zukunft des Euro, die Gefahr einer Inflation – und warum wir geradewegs in die nächste Finanzkrise stürzen

                                                                                                          
Stark: Im EZB-Rat hieß es, dass infolge der europäischen Finanzkrise nun „Nuklearwaffen“ eingesetzt werden müssten – so wird der Einsatz eines ultimativen Instruments unter Zentralbanken bezeichnet, wie zum Beispiel der Kauf von Staatspapieren. Sie wollten also die Märkte mit Liquidität fluten. Ich hätte das eingesehen, wenn es eine akute Defla-
tionsgefahr gegeben hätte – aber das war nicht der Fall.

Stark: Zunächst schien das Szenario gar nicht so dramatisch. Denn sobald die EZB in Krisenländern intervenierte, hat sie an anderer Stelle Liquidität aus dem jeweiligen Markt genommen. Es gab Zuflüsse und Abflüsse und damit keine Gefahr einer Inflation.

Money: Aber eine Nuklearwaffe impliziert, neben der Verteidigung, doch vor allem Zerstörung.

Stark: Fest steht, dass sich Notenbanker und Politiker ab 2010 sowieso ein Vokabular angeeignet haben, das eher an eine krieger-
ische Auseinandersetzung erinnert als an eine Friedenszeit. Es hieß, man brauche Instrumente wie „Nuklearwaffen“, um abschreckend zu wirken gegenüber den Märkten. Man wollte zeigen, dass man mehr tun könnte. Denn in den USA und auch in Großbritannien nahm der Auf-
kauf von Staatspapieren ja längst größere Dimensionen an als im Euro-Gebiet.

Money: Welche beängstigenden Begriffe sind intern noch gefallen?

Stark: Es wurde ganz klar gesagt, dass wir uns „im Krieg“ befinden. Ich habe immer gefragt: Wo ist denn der Feind? Und wo sind unsere Truppen? Es hieß immer nur: „Wir haben Waffen, und die müssen wir einsetzen!“ Beim Einsetzen von Nuklearwaffen geht es ja meistens darum, möglicherweise noch größere Schäden zu vermeiden.

Stark: Die EZB hat in den Krisenländern nun mal eine politische Rolle übernommen, seitdem kommuniziert wurde: „Wir tun alles, um die Euro-Zone zusammenzuhalten.“ Natürlich muss ein Interesse daran bestehen, den Euro zu erhalten. Der Euro als Währung ist letztlich aber nicht in Gefahr. Was gefährdet ist, ist die derzeitige Zusammen-
setzung des Euro-Gebiets – die der 17 Mitgliedsstaaten.

Money: Kann der Euro überhaupt überleben? Steht die Euro-Zone vor dem Zusammenbruch?

Stark: Nein. Aber ich glaube, dass die derzeitige Zusammensetzung Euro-Lands gefährdet ist, da ich erhebliche Zweifel habe, ob alle Krisenländer den Anforderungen einer gemeinsamen Währung gerecht werden können. Wenn sie in der Lage gewesen wären, gegenüber den hohen Anforderungen einer Währungsunion zu bestehen, wären wir heute nicht in dieser Situation. Man hat sich nicht an die Regeln ge-
halten. Ungleichgewichte sind entstanden, und der erwartete „Gruppen-
druck“ hat nicht funktioniert. Mario Monti hat Recht, wenn er sagt, es gibt in Europa zu viel „ungesunde Höflichkeit“.

Money: Wie hoch wird die Inflation in Deutschland sein?

Stark: Es scheint mir sehr sicher zu sein, dass wir eine extrem heterogene Entwicklung in Europa erleben werden. Heißt: Die Peripherie wird sehr niedrige Inflationsraten oder sogar Deflation haben in den nächsten Jahren. Allerdings werden wir im nördlichen Teil des Währungsgebiets dafür höhere Inflationsraten sehen. Ich rechne für Deutschland in den kommenden Jahren mit bis zu vier Prozent. An-
scheinend ist das sogar gewollt, denn der Internationale Währungs-
fonds machte jüngst im April diese Rechnung auf: Wenn im Durch-
schnitt die Inflationsrate im Euro-Raum insgesamt bei etwas unter zwei Prozent liegen soll, dann muss Deutschland eine Inflationsrate von vier Prozent akzeptieren.

Money: Hohe Inflation und niedrige Zinsen – hat uns die finanzielle Repression voll erfasst?

Stark: In der Peripherie kann von finanzieller Repression nicht die Rede sein. Überall dort, wo wir negative Realzinsen haben – wie in Deutschland -, ist es jetzt aber eines. Denn diejenigen, die Interesse an deutschen Staatspapieren haben, werden durch den Wertverlust dafür bestraft. Deshalb müsste finanzielle Repression eigentlich ein viel breiter diskutiertes Thema sein. Auch die Kanzlerin hatte schon vor weiter sinkenden Zinsen gewarnt: Die niedrigen Zinsen führen dazu, dass Sparer bestraft werden. Mehr noch: Sparer mit Staatspapieren werden kalt enteignet durch diese Entwicklung!

Money: Vernichtet die EZB damit das Vermögen der heutigen und künftigen Generationen?

Stark: Wenn Sie überlegen, dass vor dem Hintergrund des demo-
grafischen Wandels selbst die Bundesregierung Anreize gibt, stärker Vorsorge für das Alter zu betreiben, wird dieser Rat durch die Niedrig-
zinspolitik konterkariert. Die maßgebliche Gefahr besteht darin, dass wir in eine Art Niedrigzinskultur hineingleiten, die noch niemand zuvor erlebt hat und von der wir nicht wissen, welche längerfristigen Folgen sie hat. Jedenfalls führt dies dazu, dass junge Leute, die eine Lebens-
versicherung abschließen, bedenken müssen, dass auch Lebensver-
sicherer in große Probleme gekommen sind, auskömmliche Renditen zu erzielen.

Quelle: Auszüge aus einem Interview der Zeitschrift FOCUS MONEY 27/2013 mit Professor Dr. Jürgen Stark

Dienstag, 30. April 2013

Gut für die Bienen, gut für die Umwelt

EU zieht drei Pestizide für zunächst zwei Jahre aus dem Verkehr





Zweiter Versuch und wieder Unentschieden – dieses Mal aber mit positiven Auswirkungen für die Umwelt: Wie bereits im März konnten sich die EU-Mitgliedstaaten heute in Brüssel erneut nicht über ein Ver-
bot bienengefährlicher Pestizide einigen. Die Befürworter und die Geg-
ner blockierten sich gegenseitig, keine Seite erzielte eine Stimmen-
mehrheit. Immerhin stimmte dem Vernehmen nach Bundeslandwirt-
schaftsministerin Ilse Aigner anders als im März dieses Mal für das Pestizidverbot.

Nach den komplizierten EU-Regularien folgt aus dem Unentschieden im zweiten Anlauf nun grünes Licht für die EU-Kommission – und diese hat ein befristetes Verbot der drei umstrittenen Gifte Clothianidin und Imidiaclopdrid von Bayer sowie Thiamethoxam von Syngenta vorge-
schlagen. Zunächst zwei Jahre lang dürfen die Wirkstoffe beim Anbau von Mais, Sonnenblumen, Raps und Baumwolle nicht mehr verwendet werden. Das Verbot sollte ursprünglich ab dem 1. Juli gelten. Wegen der verzögerten Entscheidung kann sich das Inkrafttreten nun um bis zu ein halbes Jahr verschieben, um den Mitgliedstaaten Zeit für die nationale Umsetzung zu geben. Erlaubt bleibt die Verwendung in einigen als „nicht bienenattraktiv“ klassifizierten Kulturen wie Wintergetreide.

Quelle und weitere Infos unter: www.nabu.de

Montag, 4. März 2013

Ein Hauch vom Frühling


Viele sehnen nach dem gefühlt langen und trüben Winter nun den Frühling mit viel Sonnenschein und zweistelligen Temperaturen herbei. Und das Wetter tut uns auch diesen Gefallen, aber nicht all zu lange. Im Norden Deutschlands ist am Ende der Woche gar ein Winterrückfall möglich.
Der gestrige Sonntag verlief für viele noch mal trüb und auch recht kalt. Eine Kaltfront zog von Norden her über Deutschland hinweg und sorgte für dichte Wolken, örtlich etwas Regen und Temperaturen von nur 0 bis 8 Grad. Am schönsten war es noch im Süden und an den Küsten, wo es zum Teil 10 Stunden und länger Sonnenschein gab.

Diese lange Sonnenscheindauer wird in den nächsten drei Tagen deutlich häufiger erreicht. Fast alle Regionen in Deutsch-
land dürfen sich über den Besuch des lange vermissten gelben Balls am Himmel freuen, Ausnahmen in Form von Nebel oder Hochnebel wie aktuell am heutigen Montag noch im Nordens Deutschlands bleiben selten. So können wir uns heute und morgen durchschnittlich auf 7 bis 11 Stunden Sonnenschein einstellen, womit gebietsweise das Maximum ausgereizt wird. Auch am Mittwoch scheint häufig die Sonne, allerdings rücken uns dann von Südwesten schon wieder etwas mehr Wolken auf die Pelle (siehe dazu die Grafik des Wetters in Deutschland am Mittwoch, 06.03.2013, zu finden rechts in der Rubrik "Thema des Tages" unter [mehr]). Trotzdem sollte es für ordentliche 5 bis 10 Stunden Sonnenschein reichen.

Besonders erfreulich ist (für die "Frühlingswetterfans"), dass tagsüber nun auch die Temperaturen steigen. Die Sonne hat schon einige Kraft, da ihr Tiefststand bereits über 2 Monate zurückliegt. So sind heute Höchstwerte von 7 bis 14 Grad zu erwarten. Etwas schlechter kommen wie immer im Frühling die Küstenabschnitte weg. Dort weht der Wind zum Teil vom noch kalten Meer her, sodass maximal 4 bis 8 Grad "drin" sind. Am Dienstag und Mittwoch wird es noch ein wenig wärmer: 10 bis 17 Grad lassen Frühlingsgefühle aufkommen.

In den Nächten ist jedoch Vorsicht geboten. Die fehlende Wolkendecke lässt es stark auskühlen. So gibt es gerade in den nächsten beiden Nächten häufig noch mal Frost, allenfalls im äußersten Westen bleibt es frostfrei. Wer morgens also mit dem Fahrrad zur Arbeit fährt, sollte sicherlich Mütze, Schal und Handschuhe mitnehmen. Für tagsüber empfiehlt sich dann das "Zwiebelschalenprinzip": eine aus mehreren Schichten be-
stehende Kleidung, die bei Bedarf abgelegt werden kann.

Am Donnerstag ist der erste Frühlingshauch dann wahr-
scheinlich schon wieder vorbei. Von Südwesten kommen dichtere Wolken auf, die später auch etwas Regen bringen. Immerhin gehen die Temperaturen nur wenig zurück, sodass 8 bis 15 Grad weiterhin die Regel sind. Unbeständig geht es dann vermutlich auch ins Wochenende. Die Temperaturen bleiben im Prinzip gleich, mit einer Ausnahme: im Norden wird es voraus-
sichtlich wieder deutlich kälter, sodass dort sogar Schneefall möglich ist! Der Winter will also noch nicht aufgeben, aber vielleicht verliert er ja das Duell mit der warmen Luft?

Dipl.-Met. Simon Trippler
Deutscher Wetterdienst
Vorhersage- und Beratungszentrale
Offenbach, den 04.03.2013
Copyright (c) Deutscher Wetterdienst

Quelle:  www.dwd.de