Mittwoch, 13. Juni 2012

Lieber Bubble Gum als Bubble Tea


Was ist gefährlich an Bubble Tea?


In vielen Städten gibt es mittlerweile Bubble-Tea-Läden, die das Getränk mit den Kügelchen überwiegend an Jugendliche verkaufen. Doch die Warnungen von Verbraucherschützern und Ärzten häufen sich. Wir sagen Ihnen, warum das Getränk als ungesund oder gar gefährlich gilt.
Was ist Bubble Tea überhaupt? Tee, schwarz oder grün, dient allenfalls als Basis des Getränks, das in Asien schon lange beliebt ist und seit einiger Zeit auch in Europa in speziellen Geschäften angeboten wird.
Die Grundlage kann genauso Milch, Joghurt oder ein Fruchtsaft sein. Hinzu kommen Sirup und Eiswürfel, wie bei einem Cocktail. Und als Besonderheit weiche, mit fruchtigem Sirup gefüllte, erbsengroße Perlen aus Maniokwurzel. Diese sogenannten Bubbles (Blasen) werden mit einem dicken Strohhalm angesaugt. Beim Draufbeißen platzen die Kügelchen im Mund und geben einen dickflüssigen Fruchtgeschmack frei.

Zu viele Kalorien und gefährlich für Kleinkinder

Was nach einem bunten und süßen aber harmlosen Spaßgetränk klingt, bereitet Kinderärzten, Verbraucherschützern und Krankenkassen zunehmend Sorgen. Und zwar gleich aus mehreren Gründen:
Kinderärzte fürchten, Kleinkinder könnten die Kügelchen verschlucken und diese geraten über die Luftröhre in die Lunge. Dadurch droht eine Lungenentzündung oder gar ein Lungenkollaps, warnte der Berufs-
verband der Kinder- und Jugendärzte bereits im Februar.

Doch nicht nur für kleine Kinder ist das Getränk umstritten. Zu viel Zucker und viel zu viele Kalorien sind ein weiterer Kritikpunkt. Denn eine Portion des Modegetränks Bubble Tea kann so viele Kalorien enthalten wie eine komplette Mahlzeit. Ein 0,2 bis 0,25 Liter großer Becher habe 300 bis 500 Kalorien, schreibt etwa die Verbraucherzen-
trale Sachsen. Das ist ein Drittel des Energiebedarfs, den ein Kind pro Tag braucht. Und oft werde das Getränk sogar nur in noch größeren Portionen angeboten.
Zum Vergleich: 0,2 Liter Cola, ebenfalls süß und nicht gerade gesund, haben etwa 90 Kalorien. Die gleiche Menge Apfelschorle hat nur etwa 50 Kalorien. Bubble Tea sei eine echte Kalorienbombe, die den Durst nicht löscht, warnte deshalb zum Beispiel die Techniker Krankenkasse in Mecklenburg Vorpommern.

Farb-, Aroma- und Konservierungsstoffe

In dem neuen Kultgetränk stecken zudem vielfach Farb- und Aroma-
stoffe, Säuerungsmittel und Konservierungsstoffe, davor warnt die Verbraucherzentrale Bayern. Eine Stichprobe im Raum München hat ergeben: „Diese sind nicht immer klar gekennzeichnet“, kritisiert Ernährungsreferentin Daniela Krehl von der Verbraucherzentrale.
Dabei sollte der Bubble Tea eigentlich aus rein natürlichen Zutaten bestehen. Doch das ist nicht in allen poppig bunten Teehäusern der Fall. Mittlerweile würden oft Zusatzstoffe verwendet, die eigentlich angegeben werden müssten. „Für besonders empfindliche Menschen wäre auch eine Kennzeichnung von allergieauslösenden Inhaltsstoffen wünschenswert“, betonte Krehl. Das ist allerdings erst ab 2014 gesetz-
lich vorgeschrieben. (ef/dpa)

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