Mittwoch, 9. Juli 2014

Einbrecherbanden aus Südamerika in deutschen Wohnungen



Eigentum verpflichtet


Während die Kriminalität im Jahr 2013 insgesamt sank, nahm die Zahl der Wohnungseinbrüche weiter deutlich zu: Im vergangenen Jahr wurden 149.000 Einbrüche registriert, ein Anstieg im Vergleich zum Vorjahr um knapp vier Prozent. Damit wurde 2013 jede 230. Wohnung in Deutschland von Kriminellen ausgeräumt.

Das Bundesinnenministerium nannte die Zunahme der Einbrüche jetzt besorgniserregend. Das ist richtig, vor allem wegen der psychologischen Folgen eines Einbruchs. Wer von Einbrechern – vielleicht sogar während der eigenen Anwesenheit – heimgesucht wurde, der verliert das Gefühl der Sicherheit und Vertrautheit in den eigenen vier Wänden. Dies kann über Jahre das Wohlbefinden be-
einträchtigen, bei einigen Menschen geht es gar so weit, dass sie umziehen, weil sie sich in ihrem Zuhause nicht mehr aufhalten können.
Es ist sicherlich richtig, wenn die Innenminister deswegen dazu auf-
rufen, dass Eigentümer mehr in die Sicherheit investieren sollen. Aber dies kann nicht alles sein. Vorbeugung darf nicht dazu führen, dass sich die Bürger in ihren Wohnungen verbarrikadieren müssen. Auch den Einbrecherbanden muss viel entschiedener begegnet werden. Inzwischen hat sich unter Kriminellen weltweit herumge-
sprochen, wie gering in Deutschland das Risiko ist, von der Polizei erwischt zu werden: Banden fliegen die Täter schon aus Südamerika ein. Das Flugticket lohnt sich schon nach kurzer Zeit. Dies ist nur ein Beispiel, das den zuständigen Innenministern zu denken geben sollte.

Für die Sicherheit der Bürger ist der Staat verantwortlich. Er hat das Gewaltmonopol und reklamiert für sich das Recht, Sicherheit und Ordnung durchzusetzen, Kriminelle zu verfolgen und zu bestrafen. Dieses Recht ist wie eine Eigentumsposition des Staates. Und was für Immobilieneigentümer gilt, muss auch für den Staat gelten: Eigentum verpflichtet! Der Bund und die Länder müssen mehr unternehmen, um ihre Bürger zu schützen.

Quelle: 

Haus und Grund
Landesverband Westfalen
Juli/August 2014