Dienstag, 28. September 2010

Wir machen Betriebsferien

Am 11. Oktober 2010 sind wir wieder für Sie da.

Montag, 27. September 2010

Krisenbanken zahlen wieder Millionen-Gehälter




Sterntaler statt Knüppel aus dem Sack?


Zwei Jahre nach Ausbruch der Finanzkrise zahlen Banken, die mit Staatshilfe gerettet wurden, ihren Managern wieder üppige Gehälter. Die Politik will nicht einschreiten.
Etwa 200 Banker aus Kreditinstituten, die vom Staat gerettet worden sind, kommen wieder auf ein Jahreseinkommen von mehr als 500.000 Euro. Wirtschaftsprüfer sagten in einem Bericht der Frankfurter Allge-
meinen Sonntagszeitung, dass zweistellige Millionengehälter wie vor der Krise zwar äußerst selten seien. Gehälter in einstelliger Millionen-
höhe gebe es in den Staatsbanken in der zweiten Führungsebene aber längst wieder.

Der staatliche Rettungsfonds Soffin hatte die Gehälter für Vorstands-
mitglieder verbindlich auf 500.000 Euro im Jahr gedeckelt. Dies gilt für Banken, die in der Krise Staatsgeld angenommen haben. Für Mitglie-
der der zweiten Führungsebene hatte der Fonds keine verbindlichen Vorgaben gemacht. In der Commerzbank, an der sich der deutsche Staat mit 18,2 Milliarden Euro beteiligt hat, sollen bis zu 50 Banker mehr verdienen als der Vorstandschef Martin Blessing. Dessen Gehalt lag laut Geschäftsbericht bei 500.000 Euro, zuzüglich Altersvorsorge und Aufwendungen für seinen Dienstwagen.

Großverdiener mit mehr als 500.000 Euro Jahreseinkommen unterhalb des Vorstands gibt es auch bei einigen Landesbanken. Als Beispiele werden in dem Bericht die baden-württembergische LBBW in Stuttgart und die nordrhein-westfälische West-LB in Düsseldorf genannt. Zuletzt war die Hypo Real Estate in die Schlagzeilen geraten, nachdem sie ihren Managern Bonus-Zahlungen in Höhe von insgesamt 25 Millionen Euro überwiesen hatte. Auch die Immobilienbank konnte nur durch staatliche Hilfen am Leben erhalten werden.

Ein Sprecher von Finanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) sagte zurzeit seien keine gesetzlichen Änderungen oder Ergänzungen des Finanzmarktstabilisierungsgesetzes geplant. Der Minister werde aber die aktuelle Entwicklung genau beobachten.

Randbemerkung: Sollte er seine Sehschärfe einmal überprüfen lassen?



Quelle: http://www.zeit.de/wirtschaft/2010-09/banken-boni-staatshilfe

Dienstag, 21. September 2010

Birdwatch 2010

Am 2. und 3. Oktober zum Fernglas greifen und Vögel melden


Mehr als 50 Millionen Zugvögel verlassen im Herbst ihre Brutgebiete in Deutschland, um eine Reise in wärmere Gefilde anzutreten. Eine noch weitaus größere Zahl wird unser Land überqueren, hier an geeigneten Rastplätzen wie dem Wattenmeer oder dem Niederrhein „auftanken“ und weiterziehen oder aber auch den Winter über bei uns Station machen. Manche Vögel ziehen nachts und dadurch von den meisten Menschen unbemerkt, andere legen tagsüber weite Strecken zurück – in großen Schwärmen oder auch allein.






Stieglitze sieht man auf dem Zug oft in großen Trupps mit anderen Finken.





Das faszinierende Schauspiel des Vogelzugs soll möglichst viele Naturfreunde begeistern. Der NABU und der Landesbund für Vogel-
schutz (LBV) veranstalten daher jedes Jahr ein Wochenende des Vogelzugs.

In ganz Deutschland werden dann Vogelfreunde am ersten Oktober-
wochenende gebannt gen Himmel schauen. Der Vogelzug, der zu diesem Zeitpunkt in vollem Gange ist, steht bei dieser Vogel-
beobachtung im Mittelpunkt. Wer schon immer einmal wissen wollte, welche Vogelarten zur Zugzeit zu beobachten sind und wie man ziehende Vögel in einem Schwarm identifizieren kann, der hat am Birdwatch-Wochenende Gelegenheit, sich einer der zahlreichen NABU-Exkursionen anzuschließen und den Vogelzug live mit-
zuerleben.
Ziel der Aktion ist ein europaweites und möglichst genaues Bild von der Zugvogelwanderung zu erhalten. Dabei geht es nicht um exakte Bestandszahlen aller Vögel, sondern vielmehr darum Anteile und Trends zu ermitteln. Damit dieser Anteil repräsentativ ist, sollen die Daten über mehrere Jahre verglichen werden. So werden neue Kenntnisse zur Entwicklung einzelner Vogelarten gewonnen.

Je mehr Menschen am Birdwatch teilnehmen, desto präziser werden die Ergebnisse. So werden individuelle Fehler minimiert. Einige Teil-
nehmer werden weniger Vögel sehen, andere werden mehr Vögel beobachten. So werden sich die Zählungen ausgleichen und einen repräsentativen Überblick über die Wanderung der Zugvögel geben.

Quelle, Foto und weitere Informationen unter:
www.nabu.de

Mittwoch, 1. September 2010

Marschbefehl ins Ungewisse


Eine außergewöhnliche Lebensgeschichte
von Ernst Albrecht

Ernst Albrecht, geboren 1926 in Rüstringen/Wilhelmshaven, hat in diesem Buch das Leben eines Mannes, der als Jugendlicher in den Strudel eines unmenschlichen Krieges gezogen wurde, dargestellt. Es ist sein Lebensweg, der dadurch entscheidend geprägt wurde.




Mit 78 Jahren schaut Ernst Albrecht zurück auf eine Zeit, die mit der Herrschaft des Nazi-Regimes einen dunklen Teil der deutschen Ge-
schichte ausmacht. Tagebuchaufzeichnungen, Fotos und Schriftstücke aus seiner Arbeitsdienst- und Militärzeit dienten dazu, Stück für Stück immer mehr Erinnerungen aus der Vergangenheit zu erwecken. „Der Inhalt dieses Buches ist eigentlich nicht als eine Biographie gedacht. Will man jedoch über das Aufwachsen der Jugend während der zwanziger Jahre bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges berichten, so ist es unumgänglich, dies anhand der eigenen, erlebten Geschichte zu beschreiben.“ So beginnt Ernst Albrecht sein Vorwort zu seinem Buch „Marschbefehl ins Ungewisse“.

In einfachen Verhältnissen wächst er mit sieben Geschwistern in den verworrenen Zeiten vor 1933 und des Zweiten Weltkrieges in Wilhelms-
haven auf. Obwohl seine Lehrzeit bei der Kriegsmarine-Werft im August 1943 offiziell noch nicht beendet ist, wird der 17jährige Elektro-
mechaniker zum Reichsarbeitsdienst nach Achmer/Osnabrück einbe-
rufen, wo er bald als Ausbilder und Zugführer bei der RAD-Flak tätig ist. Ein Jahr später ruft das Militär, das ihn nach kurzer Zeit von Heide zur Offiziersschule nach Lübeck führt. Im März 1945 wird Ernst Albrecht zur Verteidigung nach Wilhelmshaven beordert - kommt dort allerdings nie an. Zunächst marschiert das gesamte Offiziersanwärter-Batallion tagelang auf Ostfrieslands einsamen, regennassen Straßen, so nah der Heimatstadt und doch unerreichbar.

Von Bremen aus bringt ein Zug das Batallion in das 300 km entfernte Roßlau. Ein hin- und hergeschobenes Kommando ohne Rast und Ruh soll den Menschen in Zerbst, Plötzky, Gommern sowie Elbenau, Grü-
newalde und Güterglück Hoffnung auf ein baldiges Ende des grausigen Krieges geben, der schon zu viele unschuldige Leben forderte. Nach ausweglosen Gefechten gerät Ernst Albrecht am 16. April 1945 in Güterglück in die Gefangenschaft der Amerikaner, die ihn in das ge-
fürchtete Todeslager nach Rheinberg schaffen, wo er die Schrecken einer menschenunwürdigen Gefangenschaft kennen lernt, die er trotz Hunger, Ruhr und Erfrierungen knapp überlebt. Sechs Monate ist seine Familie im Ungewissen und bangt um sein Leben, bis es zum ersten schriftlichen Kontakt kommt. Attichy in Frankreich, Wuppertal, Schloss Neuhaus, Hardehausen und Lembeck sind weitere Stationen, bis Albrecht schließlich im völlig zerbombten Xanten am Niederrhein ankommt, wo er als Gefangener beim Sprengkommando täglich den Tod vor Augen hat. Auch hier ist sein Schicksal noch Jahre nach dem Kriegsende ungewiss.

Für Vogelliebhaber und Modellbauer ist Ernst Albrecht kein Unbe-
kannter, hat der vielseitige Ingenieur und Architekt schon seit Jahr-
zehnten unzählige Berichte zur artgerechten Haltung von exotischen Vögeln sowie zum Bau von Modell-Segelyachten, insbesondere der Endeavour, dem Namen seines Selbstverlages, verfasst und in renommierten Fachzeitschriften veröffentlichen lassen. Als Autor des Werkes „Käfig- und Volierenbau, Praktische Anleitungen“ hat er sich bereits einen Namen gemacht. Seit über 50 Jahren wohnt Ernst Albrecht in Xanten.


Die Biografie des Ernst Albrecht ist zugleich die Geschichte des 20. Jahrhunderts. Wie ein Mensch mit allen Tiefen und Abgründen, aber auch mit Glück und Erfolg fertig wird, das spiegelt dieses Werk wider. Ein unterhaltsames Buch, das dem Leser das Gefühl gibt „am Ball bleiben zu müssen“. Eine detaillierte Schilderung der privaten Er-
lebnisse der Jugend und der familiären Zusammenhänge, der Not, Ängste und Sorgen der Familie Albrecht, ohne sie dabei näher kennen zu müssen. Eine lebendige Rückschau auf 192 Seiten auf eine lange und schwere Zeit, geprägt von Ungewissheit und Verzweiflung.