Mittwoch, 3. August 2011

Die Farben der Sonne geben uns das Leben

Das Licht, die künstliche Beleuchtung

Auszug aus dem Buch
Käfig- und Volierenbau, Praktische Anleitungen
von Ernst Albrecht



Es kann nicht oft genug darauf hingewiesen werden, dass wir unseren gefiederten Freunden einen naturnahen und biotopgerechten Aufenthalt in Käfig und Voliere bieten sollen. Dazu gehört in unseren geogra-
phischen Breiten eine dem Tageslicht ähnliche bzw. farbnahe künst-
liche Beleuchtung. Sie sollte aber auch eine Tageslichtlänge von 12 bis 14 Stunden haben.

Die Farben der Sonne geben uns das Leben. Wie wichtig diese Farben und Lichtleistungen für alles Lebende auf dieser Welt sind, zeigen die Messwertgrafiken der französischen CIE (Internationale Beleuchtungs-Kommission).

Dass die Sonne farbiges Licht auf die Erde schickt, erkennen wir an einem Regenbogen. Er zeigt uns deutlich die verschiedenen Farben des Sonnenlichtes. Dieses Farbspektrum des Sonnenlichtes wird in verschiedenen Wellenlängen gemessen, von ca. 250 bis 2000 Nanometer (nm). Die Messergebnisse in obigen Grafiken wurden bei einem Sonnenstand von 30°, 45° und 90° zur Erde festgestellt (mittlere Grafik). Die Leistung des Lichtes wird in Watt pro m² und Nanometer – W/m²/nm – gemessen.

Vom erfassenden Auge wird das Licht an das Gehirn weitergeleitet. Eine direkte Nervenverbindung vom Auge in den Hypothalamus, dem Gehirnteil, der unser Gefühlsleben bestimmt, steuert die einzelnen Organe an. Bei Tieren erfolgt dies über das so genannte Pinealorgan, welches z. B. bei Vögeln durch den Schädel direkt stimuliert wird. Es wird in verschiedene Bahnen des vegetativen Nervensystems geleitet, die die Organe zur Anregung und Umsetzung ihrer Funktionen führen.

Natürlich muss das Licht in seiner Beleuchtungsstärke der Vogelart angepasst sein. Es darf auf keinen Fall zu wenig, aber auch nicht zu viel sein. Um diese Größe bestimmen zu können, hilft uns unsere eigene Studie über das Biotop der zu haltenden Vogelart. Ein Vogel, der in offenen Savannen lebt, kann nicht in der Haltungsweise mit einem Vogel aus dem Urwaldgebüsch gleichgestellt werden.

Wir müssen uns fragen, wie eine annähernd naturgemäße Beleuch-
tungsstärke gefunden werden kann. Hier sehen wir die Möglichkeit, über den Pflanzenbewuchs des Biotops etwas zu erfahren. Die in der speziellen Pflanzen-Literatur gemachten Angaben wie hell, viel Licht, Sonne oder im Schatten stehend, helfen uns schon weiter, wenn zu-
sätzlich das Ursprungsland der Pflanze angegeben ist. Doch reicht diese Information noch nicht aus.

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