Mittwoch, 10. Februar 2010

Karneval, Fastnacht und Fasching

H e l a u ! A l a a f !


Vom Fasching spricht man vor allem in Altbayern und Österreich (östlich des Arlbergs) im bairischen Sprachraum. Auch im norddeutschen Raum ist Fasching vielerorts die vor-
herrschende Bezeichnung für die närrischen Tage.

Verbreitet bezieht man den Karneval jedoch in erster Linie auf den rheinischen Karneval (siehe: Kölner Karneval, Düsseldorfer Karneval, Bonner Karneval usw.). Die Herkunft des Begriffs ist nicht eindeutig geklärt, die geläufigste Vermutung ist die Ableitung vom Mittellateinischen carnelevale (carne+levare) als die mit der Fastenzeit gemeinte „Fleischwegphase“; vereinfachend ist die Übersetzung von "carne vale" als „Fleisch, lebe wohl!“ möglich.

Im 19. Jahrhundert soll der Begriff auch auf das römische, vorchrist-
liche lat. carrus navalis zurückgeführt worden sein, einem Schiffs-
karren, ein Schiff auf Rädern, das bei jährlichen Umzügen zum Wiederbeginn der Schifffahrt durch die Straßen geführt worden sein sollte. Hieraus soll sich die Tradition des Narrenschiffs gebildet haben.










Der Begriff Karneval findet sich auch im internationalen Sprachraum, wird aber sehr unterschiedlich gefeiert. Karnevaleske Strukturen des Maskierens, Verkleidens und ritualisierter Ausgelassenheit lassen sich in allen Kulturen finden. Bekannt sind unter anderem der Karneval in Rio sowie der Karneval in Venedig. Höhepunkt des Karneval in Rio ist die Parade der Sambaschulen: Von Freitag bis Dienstag ziehen allnächtlich die Paraden durch die Stadt.


1794 verboten die französischen Behörden in Köln die Karnevalsfeiern. Auch nach Aufhebung des Verbotes 1801 gab es einengende Vor-
schriften, denn jeder, der sich maskieren wollte, musste dafür um Erlaubnis bitten.
Im Laufe der nächsten Jahre lebte der Karneval wieder auf und um diese recht ungetüme Art, Karneval zu feiern, zu kontrollieren und zu lenken, trat eine "Festordnung" in Kraft.
Am 10. Februar 1823 fand der erste Rosenmontagszug in Köln unter dem Motto "der Cölsche Held Carneval" statt. Der Erfolg des ersten Rosenmontagszuges legte den Grundstein, dass ab diesem Zeitpunkt regelmäßig Rosenmontagsumzüge stattfanden.


Kölner Festwagen "Held Karneval" aus dem Jahr 1824


Den Höhepunkt erreicht die Fastnacht in der eigentlichen Fastnachts-
woche vom schmotzigen/unsinnigen oder auch glombiga Donnerstag (von Schmotz = Schmalz, was auf in Schmalz gebackene Fast-
nachtsküchle hinweist) bzw. Weiberfastnacht über den Nelken-
samstag, Tulpensonntag, Rosenmontag bis zum Fastnachtsdienstag, auch Veilchendienstag genannt. Dabei gibt es insbesondere am Rosenmontag entsprechende Umzüge - wobei sich Rosen ursprünglich nicht auf die Blume, sondern auf das Verb rasen bezog.

Die größten Umzüge finden in den Karnevalshochburgen statt, wie z. B. Köln, Mainz, Düsseldorf, Mönchengladbach, Aachen. Aber auch weiter südlich, etwa in Frankfurt am Main, Aschaffenburg, Mannheim, Würzburg oder Karlsruhe gibt es große Umzüge mit mehreren Hunderttausend Besuchern.

Der Termin des Rosenmontags liegt immer 48 Tage vor dem Oster-
sonntag und wird wie bei vielen christlichen Tagen, die im liturgischen Jahr eine besondere Funktion haben, nach der Osterformel des beweglichen Ostersonntags berechnet. Der frühestmögliche Termin ist der 2. Februar, der spätestmögliche ist der 8. März.

Übrigens, nächstes Jahr ist Rosenmontag am 7. März.



Die Narren bei Straßenumzügen der Schwäbisch-alemannischen Fastnacht tragen das traditionelle Häs und neben den Musikkapellen gibt es noch Guggenmusik. Es sind vor allem traditionelle Dämonen-, Hexen- oder Narrenfiguren und -masken sowie Tiere. Auch dort finden sich Wagen, auf denen oft über die Politik hergezogen wird. Das größte Maskentreffen ist der Rottweiler Narrensprung.



Federehannes aus Rottweil, eine der ältesten bekannten Teufelsfiguren

In der Nacht zu Mittwoch um Punkt Mitternacht endet der Karneval und es gibt an vielen Orten die Tradition, dass die Karnevalisten in dieser Nacht eine Strohpuppe, den so genannten Nubbel, als Verantwort-
lichen für alle Laster der karnevalistischen Tage, vor allem wegen des ausgegebenen Geldes, verbrennen. In Düsseldorf und den nieder-
rheinischen Städten wie Krefeld, Duisburg, Mönchengladbach, Kleve oder Wesel wird der so genannte Hoppeditz zu Grabe getragen. Dieser war ursprünglich eine typisch niederrheinische Narrenfigur. Dieser Schelm oder Hanswurst hatte Ähnlichkeit mit Till Eulenspiegel und den mittelalterlichen Hofnarren. So wird berichtet, dass es im 18. und 19. Jahrhundert am Niederrhein der kleinen Leute Brauch war, in der Nacht auf Aschermittwoch ausgerüstet mit Stangen, an denen Würste hingen, durch die Straßen zu laufen und lustige Lieder zu singen.

Quelle, Fotos und weitere Infos unter:
http://de.wikipedia.org/wiki/Karneval,_Fastnacht_und_Fasching

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