Montag, 23. März 2009

Der Eisvogel ist „Vogel des Jahres 2009“

Der „fliegende Edelstein“ braucht naturnahe Gewässer
zum Überleben


Der NABU und der Landesbund für Vogelschutz (LBV), NABU-Partner in Bayern, haben den Eisvogel zum „Vogel des Jahres 2009” gekürt. Der Vogel, der wegen seiner Schönheit und Farbenpracht gern als „fliegender Edelstein“ bezeichnet wird, steht für lebendige Flüsse und Auen.

Wiederwahl nach 36 Jahren soll neuen Schwung für Gewässerschutz bringen

Der Eisvogel war bereits 1973 Jahresvogel. Die Entscheidung, den Eisvogel nach 36 Jahren erneut zum Symboltier für das Jahr 2009 zu wählen, ist bewusst gefallen. Die damaligen Forderungen haben nicht an Aktualität verloren: Wenn der Eisvogel im Frühjahr erfolgreich brüten kann, gleicht er damit die Verluste durch den strengen Winter wieder aus. Gerade deshalb ist es wichtig, dass wir dem Eisvogel einen intakten Lebensraum und die Chance auf eine erfolgreiche Brut zugestehen. Der Eisvogel braucht sauberes Wasser, naturnahe Bäche, Flüsse und Seen sowie artenreiche Talauen. Nur dort findet er seine Nahrung, überwiegend Kleinfische, und natürliche Steilwände, an denen er seine Brutröhren baut. Diese Lebensräume sind trotz mancher Fortschritte im Gewässerschutz immer noch Mangelware.

Woher der Name des etwa spatzengroßen Eisvogels (Alcedo atthis) stammt, ist strittig. Manche Deutungen leiten den Namen vom althochdeutschen „eisan“ für „schillern“ oder „glänzen“ ab. Die Bezeichnung „Schillervogel“ passt zum flirrenden Farbenspiel, das der Eisvogel im Sitzen und im Flug bietet. Andere Autoren interpretieren den Eisvogel als „Eisenvogel“ und vermuten einen Bezug auf das stahlblaue Rücken- oder das rostfarbene Bauchgefieder.

Heute gibt es in ganz Deutschland etwa 5.600 bis 8.000 Brutpaare. Doch ist der Eisvogel nirgends häufig. Denn wo Bäche und Flüsse in ein Korsett aus Stein und Beton gezwängt worden sind und Stauwehre wandernden Fischarten den Weg versperren, findet der Eisvogel weder genügend Nahrung noch ausreichend Brutmöglichkeiten. Das Umwelt-
bundesamt stuft derzeit nur zehn Prozent unserer Fließgewässer als naturnah ein. Trotz mancher Verbesserungen zählt die naturnahe Umgestaltung vieler Gewässer daher zu den vorrangigen Aufgaben des Natur- und Umweltschutzes.

Quelle, Foto und weitere Informationen unter:
http://www.nabu.de/tiereundpflanzen/voegel/news/10450.html

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