Die Ratingagentur
Moody's hat den Ausblick für die Kreditwürdigkeit Deutschlands auf „negativ“
herabgestuft. Grund dafür seien mögliche weitere, hohe finanzielle Kosten im
Gefolge der Euro-Krise für Griechenland, Spanien und Italien, erklärte die
Agentur am späten Montagabend. Solche Kosten müssten dann vor allem wirtschaftlich
starke Länder wie Deutschland als größte Volkswirtschaft der Euro-
Zone
schultern, hieß es. Auch der Ausblick für die Niederlande und Luxemburg wurde
auf „negativ“ gesenkt. Bei der Kreditwürdigkeit als solcher behielt Deutschland
aber auch bei Moody's nach wie vor die Bestnote, die es auch bei den anderen
beiden großen Ratingagenturen innehat.
Das
Bundesfinanzministerium reagierte umgehend und betonte, Deutschland bleibe
weiter Stabilitätsanker in der Euro-Zone. Man befinde sich auch weiter in einer
sehr soliden wirtschaftlichen und finanziellen Lage. Die Einschätzung von
Moody's stelle die kurz-
fristigen Risiken in den Vordergrund, während
längerfristige Stabilisierungsaussichten unerwähnt blieben.
Kette von
Schocks
Moody's erklärte, es
sei inzwischen wahrscheinlicher geworden, dass Griechenland die Euro-Zone
verlassen könnte. Das könne zu einer ganzen Kette von Schocks an den
Finanzmärkten führen, die die Politik nur zu sehr hohen Kosten eindämmen
könnten. Zudem könne es sein, dass Deutschland und andere Länder mit der
Spitzen-Bonität „Aaa“ ihre Unterstützung für angeschlagene Euro-Länder wie
Spanien und Italien aufstocken müssten. Die Hauptlast für eine solche Stützung
würde auf die Top-gerateten Staaten der Euro-Zone fallen. Das spiegele sich nun
in dem von „stabil“ auf „negativ“ geänderten Ausblick wider.
Ein negativer
Rating-Ausblick bedeutet, dass nach einiger Zeit eine Herabstufung auch der
Kreditwürdigkeit insgesamt fällig werden könnte - was oft höhere Kosten für das
Land bei der Aufnahme neuer Kredite nach sich zieht. Deutschland kann derzeit
zu äußerst niedrigen Zinsen frisches Geld aufnehmen, im Gegensatz zu Ländern
wie Spanien oder Italien, die teils mehr als sieben Prozent zahlen müssen.
Das ebenfalls mit der
Moody's-Bestnote bewertete Finnland entging indes einem verschlechterten
Ausblick. Die Agentur begründete das unter anderem mit dem kleinen und auf den
Heimatmarkt fokussierten finnischen Bankensystem, von dem nur geringe Risiken
ausgingen.
Quelle und weitere Informationen:
http://www.ksta.de/wirtschaft/wegen-euro-krise-moody-s-stuft-deutschland-herab,15187248,16696102.html
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