Eigentum verpflichtet
Während
die Kriminalität im Jahr 2013 insgesamt sank, nahm die Zahl der
Wohnungseinbrüche weiter deutlich zu: Im vergangenen Jahr wurden 149.000
Einbrüche registriert, ein Anstieg im Vergleich zum Vorjahr um knapp vier
Prozent. Damit wurde 2013 jede 230. Wohnung in Deutschland von Kriminellen
ausgeräumt.
Das
Bundesinnenministerium nannte die Zunahme der Einbrüche jetzt besorgniserregend.
Das ist richtig, vor allem wegen der psychologischen Folgen eines Einbruchs.
Wer von Einbrechern – vielleicht sogar während der eigenen Anwesenheit –
heimgesucht wurde, der verliert das Gefühl der Sicherheit und Vertrautheit in
den eigenen vier Wänden. Dies kann über Jahre das Wohlbefinden be-
einträchtigen,
bei einigen Menschen geht es gar so weit, dass sie umziehen, weil sie sich in
ihrem Zuhause nicht mehr aufhalten können.
Es ist
sicherlich richtig, wenn die Innenminister deswegen dazu auf-
rufen, dass
Eigentümer mehr in die Sicherheit investieren sollen. Aber dies kann nicht
alles sein. Vorbeugung darf nicht dazu führen, dass sich die Bürger in ihren
Wohnungen verbarrikadieren müssen. Auch den Einbrecherbanden muss viel entschiedener
begegnet werden. Inzwischen hat sich unter Kriminellen weltweit herumge-
sprochen,
wie gering in Deutschland das Risiko ist, von der Polizei erwischt zu werden:
Banden fliegen die Täter schon aus Südamerika ein. Das Flugticket lohnt sich
schon nach kurzer Zeit. Dies ist nur ein Beispiel, das den zuständigen
Innenministern zu denken geben sollte.
Für die
Sicherheit der Bürger ist der Staat verantwortlich. Er hat das Gewaltmonopol
und reklamiert für sich das Recht, Sicherheit und Ordnung durchzusetzen,
Kriminelle zu verfolgen und zu bestrafen. Dieses Recht ist wie eine
Eigentumsposition des Staates. Und was für Immobilieneigentümer gilt, muss auch
für den Staat gelten: Eigentum verpflichtet! Der Bund und die Länder müssen
mehr unternehmen, um ihre Bürger zu schützen.
Quelle:
Haus
und Grund
Landesverband
Westfalen
Juli/August 2014
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